Das römische Amphitheater in Pula, die namhafte Arena, erbaut im 1. Jahrhundert n. Chr., das sechstgrößte seiner Art im ganzen Römischen Reich konnte 25.000 Besucher aufnehmen. Heute ist das Amphitheater Austragungsort großer spektakulärer Kultur- und Sportveranstaltungen.
Dank Handelswegen und Handelsbeziehungen kamen die auf dem Gebiet des heutigen Kroatiens alteingesessenen Völker aus der Bronze- und Eisenzeit schon ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. mit der Kunstproduktion der Griechen und Etrusker in Berührung. Aber erst nach der Ankunft der griechischen Kolonisten im 4. Jahrhundert v. Chr. konnten die Voraussetzungen für die Errichtung und eine stärkere Ausbreitung der antiken Zivilisation auf der östlichen Adriaküste geschaffen werden. Über die griechischen Kolonien, wie Issa (Vis) und Pharos (Stari Grad auf der Insel Hvar) breitete sich der griechische Einfluss aus, welcher in Schrift, Münzprägung, Handel, Bodenparzellierung und Mauerbau erkennbar ist.
Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. begann Rom allmählich seine Staatsgewalt organisatorisch zu gestalten und richtete mehrere administrative Gebietseinheiten – die Provinzen (Dalmatien und Pannonien) ein. Kulturelle und wirtschaftliche Entwicklungen, die von der römischen Zivilisation (in den Bereichen Urbanismus, Architektur, Bildhauerkunst, Kulthandlungen, Münzprägung und Handel) geprägt wurden, gingen zunächst auf die Adriaküste über, sodann aber auch auf die Gebiete tief im Hinterland. Zahlreiche Siedlungen wiesen typische Merkmale römischer Städte auf (Parentium/Poreč, Salona/Solin, Iader/Zadar, Narona/Vid bei Metković, Aenona/Nin, Varvaria/Bribir), es entstanden u.a. Foren mit Basiliken, Kurien und Thermen, aber auch prachtvoll ausgestattete öffentliche Gebäude, vor allem Theater (Pola/Pula, Salona) und Amphitheater (Pola, Salona und Burnum/Ivoševci bei Kistanje).
Auf dem Gebiet Pannoniens entstanden thermale Heilbäder (Aquae Iasae/Varaždinske Toplice) sowie bedeutendere Städte, von denen größtenteils nur noch bescheidene architektonische Überreste erhalten geblieben sind (Siscia/Sisak, Marsonia/Slavonski Brod, Mursa Osijek, Cibalae/Vinkovci). Einen besonderen Platz unter den Denkmälern dieser Epoche nimmt der Diokletianpalast in Split ein. Als Meisterwerke römisch-hellenistischer Architektur zeichnen sich die Landvillen zur Erholung mit Nebengebäuden (auf der Inselgruppe Brijuni, in Polače auf der Insel Mljet), die Straßen (Salona – Sirmium, Emona – Sirmium), die Brücken und Aquädukte (die Diokletian-Wasserleitung) aus.
Nachdem Kaiser Konstantin im Jahr 313 sein Toleranz-Edikt erlassen hatte, begann die Blütezeit der frühchristlichen Kunst in natürlicher Symbiose mit der klassischen Kultur der Antike. Die bedeutendsten Denkmäler der frühchristlichen Sakralarchitektur befinden sich in Salona, wobei ein besonderer Wert den frühchristlichen Grabanlagen nördlich der Stadt zukommt (Marusinac, Manastirine, Kapljuč). Nachdem Byzanz, als östlicher Nachfolger des Römischen Reiches, Mitte des 6. Jahrhunderts zur führenden politischen Macht in Italien und an der Ostadria geworden war, wurde zur Verteidigung und Kontrolle der Wasserstraßen eine Reihe von Festungen erbaut, unter denen sich das Byzantinische Castrum auf der Insel Veli Brijun auszeichnet. Ein erhabenes Glanzstück der Architektur jener Zeit ist ebenso der Komplex derEuphrasius-Basilika in Poreč.
Gegen Ende des 6. Jahrhunderts setzte auf dem Gebiet Kroatiens ein jäher Absturz der hochentwickelten Zivilisation der Antike ein. Die Gründe dafür lagen im wirtschaftlichen Verfall der Städte, der durch die immer häufigeren Einfälle vordringender "barbarischer" Stämme ausgelöst wurde.